C. G. Jung: Studien über alchemistische Vorstellungen. Tamos: Ostfildern 1995.
C.G. Jung verstand es wie kein anderer, die bisweilen dunkle und symbolbeladene Sprache der Alchemisten zu deuten und die dahinterliegende Weisheit über menschliche Transformationsprozesse zu entschlüsseln.
Marie-Luise von Franz: Aurora Consurgens. Ein dem Thomas von Aquin zugeschriebenes Dokument der alchemistischen Gegensatzproblematik. Ergänzungsband zu C.G. Jungs Mysterium Coniunctionis. Walter: Olten 3. Aufl. 1984.
Übersetzung des lateinischen Texts und ausführliche Kommentare, in denen von Franz ihr umfangreiches Wissen zur Alchemie einbringt. Die Aurora Consurgens enthält neben alchemistischen auch viele biblische Zitate und Symbole, und die Autorin zeigt, wie der Verfasser des Textes offenbar selbst die einzelnen Stufen des alchemistischen Prozesses durchschritten hat. Eine Fundgrube für alle, die sich für Alchemie interessieren.
Marie-Luise von Franz: Alchemie. Eine Einführung in ihre Symbolik. Verlag Stiftung für Jung'sche Psychologie 2008.
In diesem Buch gibt von Franz eine lebendige Darstellung der Alchemie in verschiedenen Kulturen, von den Griechen über die Araber bis zum europäischen Christentum. Ihre Interpretation der alten Quellen orientiert sich an den Konzepten ihres Lehrers C.G. Jung. Doch die Einfühlsamkeit und Treffsicherheit, die sie dabei an den Tag legt, verleiht ihren Schriften eine Tiefe, die weit über die Grenzen der analytischen Schule hinausgeht.
Marie-Luise von Franz: Aktive Imagination und Alchemie. Vlg. Stiftung für Jung'sche Psychologie, Küsnacht 2009.
Dieses Buch basiert auf einer Vorlesung von Franz' über ein Werk des Alchemisten Gerhard Dorn, in dem dieser in Dialogform eine Auseinandersetzung zwischen corpus, anima und spiritus bringt. Genau diese drei Schichten unseres Wesens, nämlich Körper, Verstand/Gefühl und (reiner) Geist sind es auch, die uns im alchemistischen Prozess beschäftigen. Dorns Werk zeigt in allegorischer Form, wie sich in diesem Prozess zunächst der feinstoffliche Körper vom physischen Körper trennt und schließlich die Seele befreit wird und Vereinigung mit dem Göttlichen sucht, und wie sich dann der Prozess wieder umkehrt und die einzelnen Wesensschichten Schritt für Schritt wieder integriert werden.
Marie-Luise von Franz: Hall ar-Rumuz (Clearing of Enigmas). Historical Introduction and Psychological Comment. Fotorotar Vlg, Egg 1999.
Lesenswert ist allein schon die umfangreiche Einführung in das alchemistische Gedankengut am Beginn des Buches, in dem die transformative Kraft der Liebe und die vier Entwicklungsstufen der Anima beschrieben werden. Ibn Umail, auch “the senior” genannt, war ein bekannter Alchemist aus dem 10. Jh., und im Hauptteil des Buches präsentiert von Franz eine Übersetzung von „Hall ar-Rumuz“ mit ausführlichen Kommentaren, die die Symbolsprache des Alchemisten verstehen und einordnen helfen.
Edward F. Edinger: Anatomy of the Psyche. Alchemical Symbolism in Psychotherapy. Open Court Publishing, 5. Aufl. 1993.
Edward F. Edinger ist ein weiterer Jung-Schüler, der die Ideen und Schriften seines Mentors zum Thema Alchemie erklärt und weiterentwickelt hat. In diesem Buch beschreibt Edinger die sieben Hauptoperationen der Alchemie – nämlich Calcinatio (Reinigung durch Feuer), Solutio (Reinigung durch Wasser), Coagulatio (Reinigung durch Erde), Sublimatio (Reinigung durch Luft), Mortificatio (Transformation durch den Tod), Separatio (Prozess der Trennung) und Coniunctio (Prozess der Integration). Und er unterlegt all diese Prozesse mit detailreichen Beispielen aus Mythologie und Geschichte.
Edward F. Edinger: The Mystery of The Coniunctio. Alchemical Image of Individuation. Inner City Books, Toronto 1994.
Bereits C.G. Jung erkannte die Bedeutung des alchemistischen Textes „Rosarium Philosophorum“ für den Transformationsprozess der menschlichen Psyche. Edinger greift hier die Gedanken seines Mentors auf und führt die Leserinnen und Leser Schritt für Schritt durch die Stufen des alchemistischen Prozesses.
Julius Evola: Die Hermetische Tradition. Von der alchemistischen Umwandlung der Metalle und des Menschen in Gold. Entschlüsselung einer verborgenen Symbolsprache. Ansata Verlag, 3. Auflage 2001.
Evola war eine schillernde Persönlichkeit und bekennender Faschist in Mussolinis Italien. Nach einer Wanderung durch rauchenden Kriegsruinen wurde er durch eine Bombenexplosion schwer verletzt und verbrachte den Rest seines Lebens im Rollstuhl. Evola leistete Pionierarbeit in der Aufarbeitung alchemistischer Texte, und dieses Buch ist – ungeachtet seiner ideologischen Orientierung – eine sachliche und profunde Einführung in das Thema Alchemie und ihre Symbolik.
Raphael Patai: The Jewish Alchemists. A History and Source Book. Princeton University Pres,, New Jersey 1994.
An diesem Buch interessierte mich vor allem der Abschnitt über Maria the Jewess, oder Maria Prophetissa, wie diese große und allseits geschätzte Alchemistin auch genannt wurde. So wie die Sufimeisterin Rabi'a ist auch Maria Prophetissa eine jener Frauen, die es in einem von Männern dominierten Bereich zu allerhöchstem Ansehen geschafft haben – und zwar im Mittelalter.