Buddhismus
Tenzin Wangyal Rinpoche: Die heilende Kraft des Buddhismus. Leben im Einklang mit den fünf Elementen. Diederichs 2004.
Umfassende Einführung in das Wesen der Elemente, und wie sie unser Leben beeinflussen. Die Elemente werden hier – so wie in vielen spirituellen Traditionen – als grundlegende Lebensenergien verstanden, welche als Qualitäten der vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft definiert werden. Das Raumelement (Äther) ist jener Raum, in dem sich die anderen vier Elemente entfalten können. Wangyal erklärt, wie sich die Elemente auf verschiedenen Ebenen unseres Seins manifestieren, in unserer Umwelt, unserem Körper, unseren Emotionen etc., und wie wir damit arbeiten können. Er präsentiert Elemente-Übungen aus dem Schamanismus, dem Tantra und beschreibt schließlich auch die Qualität der reinen Lichter (der Elemente) im Dzogchen, dem Pfad der „Großen Perfektion“.
Sogyal Rinpoche: Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben: Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis von Leben und Tod. Knaur 2010.
Lebendige und leicht fassliche Darstellung der buddhistischen Konzepte von Tod und Wiedergeburt, mit interessanten Denkanstößen und Erkenntnissen auch für Nicht-Buddhisten.
Chögyam Trungpa: Milarepa. Lessons from the Life & Songs of Tibet's Great Yogi. Shambala, Boulder/Colorado 2017.
Chögyam Trungpa beschreibt in diesem Buch anhand verschiedener Erlebnisse des großen tibetischen Meisters Milarepa sehr grundlegende Entwicklungsstufen und Herausforderungen auf dem spirituellen Pfad, die uns alle betreffen. Der zweite Teil des Buches gibt eine gute Einführung in Milarepas Liederschatz.
Kelsang Gyatso: Das klare Licht der Glückseligkeit. Ein tantrisches Meditationshandbuch. Zürich, Berlin, Tharpa Verlag 2004.
Bei meinem ersten längeren Intensivretreat legte mir Nigel, mein Guide, dieses Buch ans Herz, weil darin sehr nüchtern und klar die inneren Prozesse beschrieben werden, die wir im Transformationsprozess eines alchemistischen Retreats durchlaufen. Die tibetische Tantrapraxis des Mahamudra ist zwar nicht ident mit einem Sufiretreat, doch gewisse innere Prozesse und Visionen von Licht treten hier wie dort gleichermaßen auf.
China
Alfred Huang: The Complete I Ching. Versa Press 1998.
Es gibt viele Übersetzungen und Interpretationen des chinesischen Buchs der Wandlungen. Doch diese Darstellung des chinesischen Professors für taoistische Philosophie, der 1980 in die USA emigrierte, hat mich besonders angesprochen. Huangs umfassendes historisches und spirituelles Wissen entfaltet sich nicht nur bei der detaillierten Interpretation der einzelnen Linien innerhalb der Trigramme und Hexagramme, er zitiert auch umfassend aus den Schriften von Konfuzius u.a. Meistern und erläutert, wie die alten Bildzeichen mit der Bedeutung der Hexagramme eine Einheit bilden.
Christentum
U. Bail et al.: Bibel in gerechter Sprache. Gütersloher Verlagshaus 2011.
An dieser Bibel interessiert mich vor allem das ambitionierte – und wie mir scheint, höchst gelungene – Projekt, die alten Texte in eine gendergerechte Sprache zu übersetzen. Ein Vorbild für alle, die ähnliche Übersetzungsprojekte in anderen spirituellen Traditionen verfolgen.
Julian of Norwich: Revelations. Motherhood of God. Frances Beer 1998.
Julian of Norwich war Nonne im England des 14. Jahrhunderts. Mit 31 hatte sie im Zuge einer schweren Krankheit eine Reihe spiritueller Visionen, die in diesem Büchlein in einer beeindruckend klaren und ausdrucksstarken Bildsprache festgehalten sind. Es gibt auch deutsche Übersetzungen ihrer Texte, doch diese englische Ausgabe hier hat mich am meisten angesprochen.
Hinduismus/Yoga
Harish Johari: Breath, Mind, and Consciousness. Destiny Books 1989.
Swara Yoga ist die Wissenschaft über den Atem, und Atem wird hier gleichgesetzt mit Bewusstsein. Johari erklärt in diesem Buch, wie wir lernen, feine Nuancen in unserem Atem wahrzunehmen und daraus gewisse Dinge abzulesen, und wie wir dieses Wissen etwa für Heilzwecke nutzen können.
Muktananda Paramahansa: Spiel des Bewusstseins. Chitshakti Vilas – die geheime Kundalini-Praxis. Aurum, Freiburg im Breisgau 1986.
Was mich an diesem Buch fasziniert, sind nicht so sehr irgendwelche Details aus der Kundalini-Praxis, sondern das tiefe Vertrauen Muktanandas in seinen Lehrer und in die große Göttin Shakti, das ihm alle Schwierigkeiten und Herausforderungen auf dem Pfad überwinden half. Dieses Vertrauen und die Weisheit, die sich daraus entfaltet, ist ansteckend und inspirierend.
Satyananda Saraswati: Kundalini Tantra. Thomson Press, New Delhi 1984.
Fundierte und detailreiche Beschreibung des feinstofflichen Körpers und seiner Energiezentren, z.T. mit weiterreichenden Literaturhinweisen.